![Hyundai Kona Elektro Der Hyundai Kona Elektro wird gerade geladen.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_02-678x381.jpg)
Anfang April 2021 war ich mal wieder für ein Auto unterwegs. Ja, ich gehöre zu denen, die sich ein Fahrzeug gern blind im Internet kaufen. Dies war unter anderem bei meinem alten Mercedes Vaneo, Kia Soul, Saab 9-3 Cabrio oder auch dem Volvo S40 so. Dieses Mal war die Nervosität jedoch geringer, denn die Fahrt führte mich zu einem Hyundai-Händler in Dingolfing, um einen nigelnagelneuen Hyundai Kona Elektro abzuholen. Somit sollten böse Überraschungen aufgrund von nicht angegebenen Vorschäden ausbleiben.
Die Besonderheit bei dieser Abholung war jedoch, dass es sich für mich erstmals um ein Fahrzeug mit Elektroantrieb handeln sollte. Ich hatte mich zuvor bereits jahrelang mit dem Thema auseinandergesetzt, viele Berichte gelesen und Videos geschaut. Von den Vorteilen war ich überzeugt, der Umstieg scheiterte allein an den Finanzen. Der wirtschaftliche Abstand zwischen einem 15 Jahre alten S40 oder 9-3 zu einem neuen E-Auto war schon groß. Doch 2021 gab es noch den Umweltbonus von 6.000 Euro und Hyundai schob gerade das neue Facelift-Modell des Kona zu Sonderkonditionen in den Markt. In meinem Fall bedeutete dies, dass mich der dreijährige Leasingvertrag lediglich 130 Euro im Monat kosten sollte, die Anzahlung von 6.000 Euro übernahm die BAFA. Also absolut machbar.
Verträge mit dem Händler, der Bank und der BAFA wurden problemlos über das Internet abgewickelt, das Fahrzeug zugelassen und so saß ich nun im ICE nach München, um später die Reise mit der Regionalbahn nach Dingolfing fortzusetzen. Dabei hatte ich nur meinen Rechner – um mein Tageswerk unterwegs zu erledigen –, damals noch meine Corona-Maske und eine Ladekarte. Bei sechshundert Kilometern Rückfahrt war nämlich klar, dass ich gleich auf der ersten Fahrt einen Stopp würde einlegen müssen.
![Das Cockpit des Hyundai Kona Elektro mit dem digitalen Kombiinstrument und dem 8 Zoll großen Touchscreen in der Mitte.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_07-1024x769.jpg)
Berge und Schnee auf der ersten Fahrt
So kam ich am Autohaus an, unterschrieb noch schnell das Übergabeprotokoll und schon ging es auf die Piste, um den Rückweg anzutreten. Es handelte sich übrigens um einen Kona mit dem großen 64 kWh-Akku und dem Select-Paket, welches Sitz-, Lenkradheizung, adaptiven Tempomat sowie die Einparkhilfe hinten umfasste. Navi lief über das kabelgebundene Handy auf dem mittigen Touchscreen.
Beeindruckend waren sofort die direkte Gasannahme und die heftige Beschleunigung. Offiziell lagen 204 PS sowie knapp 400 Newtonmeter an. Mittlerweile gibt es zu dem Thema zahlreiche Berichte und Videos, dass da wohl etwas untertrieben wurde. Die Beschleunigung war – gerade wenn man wie ich von alten Verbrennern kam – heftig. Auf dem Rückweg wurden gleich die Berge entlang der A93 mitgenommen und natürlich setzte Schnee ein. Wie immer, wenn ich ein Fahrzeug überführe. Gleich einmal die Problemgebiete der E-Mobilität austesten. Der Kona machte seine Sache gut, so dass der Fahrer – also ich – im Übermut die Grenzen austestete und zum ersten Ladestopp meines Lebens mit null Kilometern Restreichweite auf dem Autohof in Heidegrund rollte. Kabel ran, Karte rangehalten und der Ladevorgang begann. Erst später fiel mir auf, dass an den nagelneuen Ladesäulen ein handgeschriebener Zettel mit dem Vermerk ‚Außer Betrieb‘ stand. Warum der Ladevorgang trotzdem klappte, weiß ich bis heute nicht. Ich hatte wahrscheinlich sehr großes Glück, denn der nächste Standort wäre zwanzig Kilometer entfernt gewesen und auf dem Tacho standen die bereits erwähnten null Kilometer. Der Rest der Tour zog sich entspannt bei besser werdendem Wetter in die flachen Gefilden Brandenburgs.
![Der Hyundai Kona Elektro steht an einer Ladesäule auf dem Autohof in Heidegrund.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_01-1024x734.jpg)
Das Facelift machte den Kona vor allem schicker
Warum entschied ich mich ausgerechnet für dieses Fahrzeug, um den Umstieg anzugehen? Im Jahr 2021 erlebte der Hyundai Kona Elektro ein facettenreiches Facelift, das sowohl das äußere Erscheinungsbild als auch die Technik des kompakten Elektro-SUVs verbesserte. Die Front des Hyundai Kona Elektro wurde Anfang 2021 deutlich überarbeitet. Besonders auffällig waren die neuen, schmaleren Scheinwerfer, die dem Fahrzeug ein moderneres und schärferes Gesicht verliehen. Der breite Kühlergrill, der bei Elektroautos eigentlich keine funktionale Notwendigkeit mehr hat, wurde durch eine stilvolle, geschlossene Fläche ersetzt, die nicht nur die Aerodynamik verbesserte, sondern auch die markentypische ‚Sensuous Sportiness‘-Designsprache unterstrich. Die Seitenlinien des Kona Elektro wurden leicht verändert, um das Fahrzeug dynamischer wirken zu lassen. Die unlackierten Kunststoffteile rund um das Fahrzeug fielen weg, was dem Facelift einen wertigeren Auftritt ermöglichte. Die Überarbeitung sorgte einfach dafür, dass der Kona Elektro nicht nur umweltfreundlich, sondern nun auch optisch eine starke Präsenz auf der Straße hatte.
Innenraum – Hightech und Komfort
Auch im Innenraum gab es einige Verbesserungen. Das Cockpit des Kona Elektro Facelift wurde aufgewertet und bot nun ein noch moderneres, digitalisiertes Erlebnis. Besonders hervorzuheben war das neue Infotainmentsystem mit 8-Zoll oder einem optionalen 10,25-Zoll-Display, das eine nahtlose Integration von Apple CarPlay und Android Auto per Kabel ermöglichte. Die Bedienoberfläche wurde intuitiver gestaltet, was den Zugriff auf verschiedene Funktionen vereinfachte.
![Blick auf das digitale Kombiinstrument im Hyundai Kona Elektro mit allen wichtigen Fahrinfomationen.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_04-1024x650.jpg)
Ein weiteres Highlight war die verbesserte Materialqualität, die den Innenraum noch angenehmer und hochwertiger wirken ließ. Die Sitze wurden ergonomischer gestaltet, um auch längere Fahrten komfortabler zu machen. Zudem ist die Geräuschdämmung im Facelift-Modell deutlich verbessert worden, was zu einer ruhigeren Fahrt führt. Es wirkte einfach alles solide, es knarrte nichts und es fühlte sich gut an. Einzig, ich hätte mir mehr Farbakzente und Mut im Innenraum gewünscht.
Was sich nicht verbessern ließ, waren die begrenzten Platzverhältnisse im Kofferraum und auf den hinteren Plätzen. Bei nur 4,20 Meter Länge und einer konservativen Bauweise – da die Plattform auch für Verbrenner-Modelle genutzt wurde – ist die Beinfreiheit hinten natürlich eingeschränkt. Für eine vierköpfige Familie jedoch auch für den Jahresurlaub völlig ausreichend. Auch weil sich an den serienmäßigen Dachschienen eine Dachbox mit bis zu achtzig Kilogramm Last gut befestigen lassen. Einen Frunk unter der Motorhaube – um die Ladekabel zu verstauen – gab es nicht von Hyundai. Der Zubehörhandel füllte die Lücke jedoch schnell und in vielen Sets gibt es dann ebenso Gasdruckdämpfer für das bequeme Öffnen der Motorhaube mit dazu.
Antrieb und Reichweite – Effizienz und Fahrspaß
Beim Antriebsstrang setzte der Hyundai Kona Elektro Facelift im Jahre 2021 weiterhin auf einen 100 kW starken Elektromotor, welcher mit der kleineren 39,2 kWh-Batterie gekoppelt war. Wesentlich beliebter war die Kombination aus dem 150 kW-Motor mit dem großen 64 kWh-Akku, die im realen Fahrbetrieb eine Reichweite von bis zu 484 Kilometern (nach WLTP) ermöglichen sollte – ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zum Vor-Faceliftmodell (449 Kilometer).
![Der Hyundai Kona Elektro steht an einer öffentlichen Ladesäule am Hauptbahnof in Dessau.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_03-1024x769.jpg)
Die Spitzenwerte am Schnelllader liegen bei 80 kW, was für damalige Verhältnisse gut war. Trotzdem dauert natürlich eine Ladung von zehn auf achtzig Prozent rund eine dreiviertel Stunde, was erst einmal eine Umstellung von den sonst üblichen Tankvorgängen bedeutet. An der heimischen Wallbox oder einer öffentlichen AC-Ladesäule braucht der Kona sechseinhalb Stunden für eine komplette Vollladung.
Fahrdynamik und Fahrmodi
Der Kona Elektro Facelift bietet eine Vielzahl von Fahrmodi, die dem Fahrer ermöglichen, das Fahrerlebnis je nach Vorlieben und Situation anzupassen. Vom komfortablen Fahren bis hin zu sportlicheren Einstellungen ist für jede Fahrweise etwas dabei. Das Fahrzeug verfügt zudem über eine sehr ausgewogene Fahrwerksabstimmung, die sowohl in der Stadt als auch auf Landstraßen für ein angenehmes Fahrgefühl sorgen. Damit unterscheidet sich der Kona von vielen anderen E-Fahrzeugen, die wegen des Gewichts zu oft zu hart abgestimmt sind.
Wir sind vor allem im Eco-Modus unterwegs gewesen. Damit war der Wagen immer noch flott zu bewegen, jedoch ebenso effizient. Über die 35.000 Kilometer, die wir mit unserem Kona unterwegs waren, lag der Durchschnittsverbrauch bei 16,2 kWh. Neben den üblichen Alltagswegen standen unter anderem Touren nach Backnang, Stralsund, Warnemünde, Osterode oder auch auf die niederländische Insel Texel auf dem Programm. Unser Kona verrichtete dabei völlig unaufgeregt seinen Dienst. Besondere Freude machten dabei die geringen Unterhaltskosten. Keine Kfz-Steuer, vielerorts gab es damals noch Gratisstrom und die erste Inspektion kostete bei Hyundai nur 95 Euro.
Sicherheits- und Assistenzsysteme – Smart und vorausschauend
In puncto Sicherheit hatte Hyundai den Kona Elektro mit dem Facelift ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Die Ausstattung mit fortschrittlichen Fahrerassistenzsystemen wurde erweitert. Neben den bereits bekannten Systemen wie dem Spurhalte- und dem Notbremsassistenten bietet das Facelift-Modell nun auch eine verbesserte Verkehrszeichenerkennung und einen verbesserten Parkassistenten. Das optionale ‚Highway Driving Assist‘ hilft bei der Spurführung und Anpassung der Geschwindigkeit, was auf langen Autobahnfahrten für zusätzlichen Komfort sorgt.
![Der eingeschneite Hyundai Kona Elektro.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_05-1024x695.jpg)
Fazit – Der Kona ist ein unaufgeregtes elektrisches Kompakt-SUV
Das Hyundai Kona Elektro Facelift 2021 ist eine gelungene Weiterentwicklung des beliebten Kompakt-SUVs. Mit einem modernen Design, einer verbesserten Reichweite, einem schnörkellosen Innenraum und einer umfangreichen Ausstattung an Sicherheits- und Assistenzsystemen hatte Hyundai den Kona Elektro damals zukunftsfähig gemacht.
Für all diejenigen, die auf der Suche nach einem kompakten Elektro-SUV mit einer guten Reichweite und einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis sind, bleibt der Hyundai Kona Elektro auch heute noch als Gebrauchtfahrzeug eine attraktive Wahl. Ich würde jedoch immer zu einem Modell mit den LED-Scheinwerfern greifen, da die serienmäßigen Halogenleuchten die Straße nicht optimal ausleuchten. Dagegen halte ich die Wärmepumpe und das größere Infotainmentsystem mit dem eigenen Navi für verzichtbar, da die kleine Lösung in Verbindung mit dem eigenen Smartphone perfekt funktioniert. Und für alle, die mit dem Auto nicht nur durch die Stadt kurven, sei natürlich der große Akku empfohlen. Vierhundert Kilometer sind mit dem locker drin. Die Beliebtheit dieser Fahrzeuge können an den Gebrauchtwagenpreisen abgelesen werden. Für einen Facelift-Kona mit 50.000 Kilometern auf der Uhr, müssen aktuell immer noch rund 22.000 Euro hingeblättert werden. Für die Summe gäbe es alternativ auch einen neuen Hyundai Inster. Alternativ gibt es auf den Gebrauchtmarkt noch den Kia e-Soul (bis 50.000 Kilometer ab rund 19.000 Euro) und Kia e-Niro (ab 20.000 Euro), welche sich die gleiche Plattform samt Motor und Batterie mit dem Kona teilen.
Warum fahren wir dann bei all dem Lob keinen Hyundai Kona mehr? Leider gehört der Kona zu den Fahrzeugen, bei denen das Keyless-Go-Signal nicht sicher ist. Und so wurde unser Arbeitstier nach zwei Jahren Dauereinsatz uns unter dem Schlafzimmerfenster hinweg gestohlen. Die Polizei geht davon aus, dass das Schlüsselsignal aus dem Haus abgefangen und damit eine Art Ersatzschlüssel angefertigt wurde, mit diesem sich der Kona problemlos öffnen und bewegen ließ. Egal wie, wir waren geschockt und trauerten unserem Kona mehr als eine Träne nach. Der Markt an E-Fahrzeugen war zu diesem Zeitpunkt leergefegt, wodurch als Ersatz vorerst ein kleiner Fiat 500e California aus Dänemark Einzug hielt.
![Der Hyundai Kona Elektro wird während einer Pause gerade geladen.](https://e-auto-freunde.de/wp-content/uploads/2025/01/kona_06-1024x733.jpg)
Es war mein erstes E-Auto und ist es auch immer noch. Macht viel Spaß beim Fahren.
Solch ein Leasingangebot hätte ich auch gern gehabt. 😉